IPSC
Diligenta, Vis, Celeritias
Kurz DVC genannt. DVC ist ein Sprachgebrauch unter IPSC Schützen und heisst auf gut Deutsch soviel wie Genauigkeit (Treffsicherheit), Kraft und Schnelligkeit. Zum IPSC Schiessen gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen, denn im Internet gibt es zahllose Berichte und Infos zur "Formel 1" des Schießsports. Aber um Himmelswillen, es hat überhaupt nichts mit Combatschießen zu tun, dieses Wort wollen wir gar nicht hören.
Was ist IPSC Schiessen?
Die International Practical Shooting Confederation wurde offiziell gegründet im Jahre 1976 auf der International Pistol Conference. Vierzig Leute waren zu dieser Versammlung eingeladen um die Zukunft des praktischen Schiessens zu bestimmen. Colonel Jeff Cooper wurde der erste Präsident der IPSC.
Der Schiessport hat seine Wurzeln im Californien der 50er Jahre, wo regelmäßig sogenannte "Leatherslap matches" ausgetragen wurden. Mittlerweile hat sich die Organisation praktisch über die ganze Welt ausgebreitet.
Die IPSC besteht heute aus ca. 60 Ländern, welche Regionen genannt werden. Einmal im Jahr treffen sich ihre Repräsentanten (Regionaldirektoren) anlässlich eines gröeren Wettkampfes um z.B. Neuerungen zu verabschieden.
Genauigkeit, Kraft und Geschwindigkeit wurde das Motto und steht heute als die drei Eigenschaften, die das Schiessen zutreffend beschreiben - DVC - (Diligentia, Vis, Celeritas). Der Schütze muß versuchen, diese zusammenzuführen in eine optimale Kombination, um einen guten Rang zu erreichen. Die Scheiben besitzen neben der C- (4 Punkte) und D-Wertungszone (2 Punkte) die A-Wertungszone, welche bei einem Treffer am meisten Punkte bringt, nämlich 5 Punkte (Major-Faktor). Die Schützen schießen in verschiedenen Klassen entsprechend dem Typ von Sportpistole oder Revolver welchen sie benutzen.
Verschiedene Scheibendistanzen, bewegliche Scheiben, Scheiben welche reagieren wenn getroffen, Strafscheiben die in der ?bung eingebaut sind, Handicaps, die Verschiedenartigkeit der Übungen, alle diese Dinge machen den Sport für den Schützen und auch für Zuschauer so interessant.
Auch wenn die Wurzeln aus dem Verteidigungschiessen kommen, ist das IPSC Schiessen heute jedoch eine reine Leistungssportart wie z.B. Biathlon, Bogenschiessen oder auch Fechten. Es ist eine Sportart, die weltweit in vielen großen Wettkämpfen um den Erdball lebt. Die wichtigste Eigenschaft dabei ist jedoch die Sicherheit und der teilweise fast schon schlafwandlerische Umgang mit der Sportwaffe.
Informationen wie z.B. das aktuelle Regelwerk koennen abgerufen werden unter www.ipsc.org und www.ipsc.de
K L A S S I S C H E Ü B U N G E N
Ein jahrzehntealter IPSC-Klassiker: El Presidente
Ziele: -3- IPSC Classic Targets (jeweils einen Meter auseinander)
Ablauf: sieben Meter entfernt, Waffe geladen im Holster, Rücken zu den Scheiben, Hände über Schulterhöhe. Auf Startsignal umdrehen, ziehen, jedes Ziel mit zwei Schuß beschießen, Magazinwechsel, nochmal jedes Ziel mit zwei Schuß beschießen. Wertung nach IPSC-Regelwerk (Treffer durch Zeit).
Trainingszweck: Ziehvorgang und Zielaufnahme aus instabiler Bewegung heraus und ohne das Ziel vorher fixieren zu können, schneller und sicherer Reload, Zielwechsel ohne Zeitverzug. Zur Inspiration: der derzeitige Weltrekord liegt meines Wissens bei etwas über vier Sekunden (und zwar full house, d.h. nur Treffer in der A-Zone)
Bill Drill (auch ein geschätzter Oldie)
Ziele: -1- IPSC Classic Target
Ablauf: sieben Meter entfernt, Waffe geladen im Holster, Hände locker herabhängend. Auf Startsignal ziehen und sechs Schuß so schnell wie möglich in der A-Zone unterbringen (alles andere heißt wiederum durchgefallen).
Trainingszweck: korrekter, fester Griff auf die Waffe, Rückstoßkontrolle, schnelle Rückkehr der Waffe und Visierung in Schießposition, kontrolliertes Abziehen trotz Schnelligkeit, kontinuierliches "Arbeiten" mit der Waffe anstatt einer Reihe von einzelnen Schüssen. Auch hier zur Inspiration... Klassenziel ist eine Zeit von unter zwei Sekunden (das bringen zumindest die ganz großen Cracks auf internationalem Niveau)
Farnam Drill (nach dem amerikanischen Trainer John Farnam)
Ziele: -1- DIN A4
Ablauf: Entfernung 8 Meter, Waffe geladen (1 Schuß im Patronenlager, 4 Schuß im Magazin) und geholstert. In dem Magazin befindet sich eine zufällige Dummypatrone, die weder die erste noch die letzte Patrone sein darf. Im Reservemagazin befinden sich zwei weitere Patronen. Auf Startsignal ziehen, Ziel so schnell wie möglich mit allen sechs Schuß beschießen, dabei Störungsbeseitigung und Reload durchführen. Alles außer 100% Treffern heißt durchgefallen. Das Zeitlimit beträgt laut Farnham 18,25 Sekunden für Teilnehmer und 12 Sekunden für Ausbilder.
Trainingszweck: Störungsbeseitigung, Reload, Schießen unter Zeitdruck. Wers mag, kann den Drill dadurch verschärfen, daß er a) anstelle der A4-Scheibe eine kleine Mannscheibe nimmt und als Ziel für die letzten beiden Schüsse den Kopf vorgibt, oder b) vorgibt, daß der Teilnehmer nur während des eigentlichen Schießens an einem Fleck stehenbleiben darf und sich ansonsten seitlich hinundherbewegen muß.